Für den Unterricht des Volkes sorgte im Mittelalter die Kirche. Mit der Errichtung einer Kaplanei im Jahre 1449 dürfte auch die Gründung einer Schule zusammenhängen, denn unter den wenigen erhaltenen Aufzeichnungen finden wir eine Kirchen-propstrechnung, in der ein „Schulmaister“ aufscheint. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde im Haus Nr. 23 in der Friedhofstraße unterrichtet. Dieses Haus stand ebenfalls im Grundbesitz der Kirche.
Bedingt durch den Bau der Bahnstrecke Innsbruck-Kufstein wuchs die Bevölkerung rasch und damit auch die Schülerzahl. Daher wurde 1875 ein neues Schulhaus mit 3 Klassen hinter der Kirche gebaut. Zu Beginn wurden damals schon 140 Kinder unterrichtet. Heute ist in diesem Gebäude nach wie vor die Musikschule untergebracht.
Die Schülerzahlen stiegen stetig an, und bis zum Schuljahr 1904/05 wuchs die Schule zu einer fünfklassigen Schule mit 3 Parallelklassen, in der 492 Kinder, Unter- und Oberstufe, unterrichtet wurden. Das Schulhaus war wieder einmal zu klein und wurde schrittweise 1901 zuerst um den Nordtrakt und 2 Jahre später um den Südtrakt erweitert.
In den Kriegsjahren 1914 bis 1918 wurde die Schule zum Teil geschlossen, zum Teil nur halbtägig geführt, da alle männlichen Lehrer zum Kriegsdienst einge-zogen worden waren. Im Schulhaus wurde ein Notreservespital eingerichtet. Nach dem Krieg wurde wieder der Ganztagesunterricht eingeführt. Die Raumnot war groß, da die Schülerzahl auf 639 Kinder, die in 11 Klassen unterrichtet wurden, angewachsen war. Der Ausbau des Mitteltraktes unter Bürgermeister Hörhager und der Bau der Bürgerschule im Jahr 1926 brachten Erleichterung, aber keine endgültige Lösung. Die Leitung der VS übernahm damals Hans Federer, die Bürgerschule leitete Hans Stricker.
Der 2. Weltkrieg brachte wieder einschneidende Veränderungen mit sich. Das HS-Gebäude wurde 1941 zu einem Lazarett umfunktioniert, die Klassen in der VS untergebracht, die damit hoffnungslos überfüllt war. Die VS-Klassen wurden sogar in die Gasthäuser "Weißes Lamm" und "Volland" ausgelagert. Schwere Luftangriffe am 22. und 23. Februar 1945 setzten jeder Lehrtätigkeit ein Ende, doch bereits im September des gleichen Jahres fand der Unterricht seine Fortsetzung.
In den folgenden Jahren entsprach das Schulhaus keinesfalls mehr den neuzeitlichen Anforderungen. Aus diesem Grund bestimmte Bürgermeister Johann Astl 1954 die südöstliche Ecke des HS-Geländes als Bauplatz für den auf 18 Klassen ausgelegten Neubau und legte somit nach den Plänen von Jakob Walcher den Grundstein für das heutige Pflichtschulzentrum. Die künstlerische Gestaltung des Stiegenhauses in Form eines großen Mosaiks übertrug man dem Wörgler Künstler Wilfried Kirschl. Schon mit dem Beginn des Schuljahres 1956/57 konnte die damals modernste Schule Wörgls bezogen werden.
Trotz der Abschaffung der Volksschuloberstufe im Jahre 1962 stieg die Anzahl der Klassen stetig an. 1963 wurde die Schule, inzwischen auf 14 Klassen angewachsen, in eine Knaben- und Mädchen-VS geteilt. 1977 wurde die Schule in die VS I und VS II umgewandelt, da der Unterricht für Knaben und Mädchen wieder gemeinsam geführt wurde. Im Telefonbuch findet man allerdings nach wie vor die VS für Knaben und die VS für Mädchen.
1989 war es dann wieder soweit, das Schulhaus war neuerlich zu klein. Die Direktoren Fritz Paul und Kerer Hans traten an die Gemeindeführung heran und zeigten die kommenden Schulraumprobleme auf. Sie stießen dabei auf offene Ohren und so wurde unter Bürgermeister Fritz Atzl in den Sommerferien des Jahres 1992 nach den Plänen von Architekt Adamer ein Zubau mit 6 neuen Klassen und einem Gymnastikraum errichtet.
1993 wurde in den Sommerferien das bestehende Schulhaus saniert und für jede Schule eine eigene Direktion mit Konferenzzimmer geschaffen. Seit dem Schuljahr 2008/09 erstrahlt unsere Schule nun in neuem Gewand mit aufgesetztem 3. Stock.
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Adresse
Volksschule II Wörgl
Unterguggenbergerstraße 6, A-6300 Wörgl
Telefon: +43-(0)50 6300 5100
Email: direktion@vs-woergl2.tsn.at